Bei diesem Schweizer Apartment aus den 70er Jahren musste ein Konzept für vergleichsweise kleine Wohnräume gefunden werden. Zum einen wurde sich auf die optische Vergrösserung konzentriert und in Entrée und Bad mit verspiegelten Wandflächen gearbeitet. Hierfür wurde gleichzeitig ein passendes Lichtprogramm entwickelt, das in seiner Reflexion die Raumspiegelungen aufnimmt und zusätzlichen Eindruck von Helligkeit und Weite generiert. Zum anderen wurden kompakte Lösungen geschaffen, um den architektonisch vorgegebenen Raum effektiv zu nutzen. So verbergen sich hinter einem Teil der Spiegelflächen praktische Schrankeinbauten und vor allem in der Küche ermöglichen kombinierte Einbauelemente, Nischennutzung sowie platzsparende Möblierung Bewegungsfreiheit und funktionales Agieren. Als Clou wurde magnetische Wandfarbe in Schwarz eingesetzt, um beispielsweise Notizzettel anzubringen und gleichzeitig die homogene Wandfläche zu bewahren. Daran anschliessend wurden die übrigen Wände in Weiss gehalten, von dem sich wiederum die dunklen Lampen absetzen. Die Kontrastierung von Schwarz und Weiss wurde auch in den übrigen Räumen fortgeführt; so sind die weissen Heizkörperlamellen im Retro-Chic erhalten und vor einen schwarzen Hintergrund gesetzt, auch im Kaminbereich finden sich helle und dunkle Elemente. Hier wurde zudem die ursprüngliche Kupferverkleidung aufgearbeitet und so eine natürliche Nuance beigefügt, die sich beispielsweise auch im Eichenholzboden und den passend darauf abgestimmten Fensterbänken findet.
Aufstockung aus Holz auf bestehendem Anbau mit ErkerAnbau mit optischer Spiegelung bei Nacht
Im Rahmen eines Wettbewerbes wurde die Erweiterung eines bestehenden Einfamilienhauses gewünscht. Unser Beitrag mit einer kompakten Aufstockung aus Holz konnte überzeugen und wurde schliesslich realisiert. Durch die Verlängerung der bestehenden Dachhaut wurde der Anbau optisch mit dem Hauptgebäude zu einer Einheit verbunden.
Neues Fenster mit SitznischeInszenierte Kellertreppe
Die Aufgabe bestand im Umbau eines denkmalgeschützten Stadthauses unter Einbindung archäologischer Expertise und Aufrechterhaltung eines bestehenden Velobetriebes. Da die Tragkonstruktion und die bauliche Nutzung des Gebäudes im Laufe der Jahrhunderte mehrfach modifiziert worden war, lag das Hauptaugenmerk zunächst auf der Vereinfachung der Gebäudestruktur.
Bestand mit geschlossener DeckeNeu mit geöffneter Galerie
Mit dem Einsatz von Stahlträgern, welche zwischen den beiden Haustrennwänden gespannt wurden, gelang eine flexible und grosszügige Raumgliederung. Um eine maximale Öffnung und Belichtung des bis dato dunklen ersten Obergeschosses zu erreichen, wurde ein Teil der wohnungsinternen Decke rückgebaut und dadurch eine Galerie geschaffen.
Küche und EsszimmerBad mit neuem Stahlträger zur Erdbebensicherung
Der vorhandene Niveauversatz zur Dachterrasse wurde mit einer eingepassten Kücheninsel samt Treppenanlage überwunden. Sämtliche Sanitärinstallationen wurden an die östliche Haustrennwand verlegt, wodurch das westliche Pendant heute komplett in Bruchstein sichtbar ist. Die längs tragenden Originalbalkendecken wurden ebenfalls erhalten und treten nun, insbesondere im Wohn- und Esszimmer repräsentativ in Erscheinung.
Gebettet auf leeren Harassen, alte Idee neu interpretiert. Möbel auf Basis von Paletten oder Getränkekisten sind nicht neu und auch wir experimentieren gerne mit derart vielseitigen Produkten. Spätestens seit einem Projekt aus 2000 Desperadoskästen, hatten wir genügend Zeit uns intensiv mit diesen Materialien auseinander zu setzen.
Unser Ziel war eine feste Unterlage für Futons, die deutlich leichter sein sollte als herkömmliche Tatamis. Wir entschieden uns für eine leichte Rahmenkonstruktion aus Holz. Eine eingelegte Wabenplatte aus Kunststoff sorgt für die nötige Luftzirkulation und referenziert auf die weissen Harassen.
Drei Drucktaster am Kopfende schalten jeweils eine Steckdose für unterschiedliche Lichtstimmungen.
Optional montierten wir noch einen Monitor, der dezent unter der Liegefläche verstaut werden kann. Technik und Beleuchtung finden in den umgenutzten Getränkekästen Platz.
Umbau der Ambimed Tagesklinik mit Operationssaal, Anästhesie, Sterilisation, etc. Die Herausforderung bei diesem Projekt war die Zeitvorgabe von knapp einem Monat für die Umsetzung jeglicher Umbaumassnahmen; entsprechend strukturiert und konzentriert mussten alle Abläufe ineinander greifen. Effizienz und gleichzeitig hohe Qualität sollten sich auch im Ergebnis widerspiegeln – in relativ kleinen Räumlichkeiten sollten die medizinischen Routinen beschleunigt und Patienten wie Personal der Aufenthalt in der Klinik so angenehm wie möglich gestaltet werden.
In enger Zusammenarbeit mit dem Klinikteam wurden zunächst die technische Infrastruktur und internen Arbeitsabläufe entschlüsselt, um dann gemeinsam ein Farbkonzept und Raum-optimiertes Mobiliar zu entwickeln.
Hierbei entschieden wir uns für freundliche Farben, lackierte Oberflächen und lichtdurchlässige Raumteiler aus leichtem Stoff. Der Linsenschrank wurde als Durchreiche organisiert, der sich vom Nebenbaum des Operationssaales befüllen lässt, im OP selbst ermöglicht die in die Einrichtung integrierte „Ladegarage“ eine kontinuierliche Bereitstellung des technischen Geräts. Das dominierende Weiss innerhalb des medizinisch-sterilen Umfeldes wird ergänzt durch ein sanftes Spektrum von Grün, Blau und Flieder, wodurch die Räume ihrer unterschiedlichen Funktion entsprechend eine Atmosphäre von Entspannung, Beruhigung und Konzentration ausstrahlen.
Die bereits vorhandenen Desinfektionsspender in kräftigen Farben wurden bewusst inszeniert, sie fungieren als Blickfänger und lenken von anderen, weniger freundlich erscheinenden Geräten ab. Das Ziel ist es sowohl Patienten als auch Belegschaft eine ansprechende Umgebung zu schaffen und den Aufenthalt für beide Seiten so angenehm wie möglich zu gestalten.
1871 wurde die Zürcher Bahnhofshalle erstellt. Damals, vor fast 150 Jahren, fuhren noch Dampfzüge in diesem rund 1800 m2 grossen Teil des Bahnhofs ein. Die bekannten Perrons kamen erst viel später dazu. Am öffentlichen Wettbewerb für ein neues Lichtkonzept haben 14 Büros aus dem In- und Ausland teilgenommen. Es galt, in einem Gesamtkonzept die drei Bereiche Bahnhofshalle sowie die Quer- und Perronhalle mit der Beleuchtung optimal zu interpretieren und zu inszenieren.
TAGESLICHT ALS LEITSCHNUR Die gemeinsam mit HHM Basel Elektro Engineering erarbeitete Lösung fokussierte auf ein integrales Lichtkonzept, das neue Orientierungsebenen für den Besucher, den Passagier aber auch für das SBB-Personal schafft. Ein wichtiges Element des Konzepts bildet der natürliche Lichteinfall. Die Perrons und die Bahnhofhalle profitieren am Tag von viel Tageslicht. Diese Tatsache war für die Entwicklung des Kunstlichtkonzepts wichtig. Das Konzept nimmt den Grundgedanken auf und führt ihn in die Nacht hinein. Bei Dämmerung wird das natürliche Licht verstärkt und die Tageslichtnutzung wird verlängert. Nachts wird die gewohnte Lichtführung des Tages für die Nutzer leicht verständlich weitergeführt. Durch digitale Lichtsteuerungen wird die optimale Nutzung der verfügbaren Tageslichtmenge gewährleistet. Mit einbezogen ins Konzept müssen auch Rahmenbedingungen der Auftraggeber. So bestehen z. B. zwingende Richtlinien und Regelwerke der SBB für die Beleuchtung von Bahnhöfen, Gleisfeldern und Tunnels.
DACH WIRD ZUM HIMMEL Ein zentraler Punkt zur Akzentsetzung stellt die grosse Haupthalle dar. Das Lichtkonzept sieht diese als grosse Piazza vor. Im Bereich der Überdachung wird das Dach nachts mittels künstlich erzeugtem Sternenhimmel optisch geöffnet und so eine Nachthimmelsituation simuliert. Jede Leuchte ist einzeln geschaltet und kann gedimmt werden, um einen möglichst realitätsnahen Nachthimmel zu erzeugen. Interessant sind auch die Überlegungen im Bereich der Perrons. Das Lichtband erfüllt dort zwei Funktionen. Zum einen wird die homogene Beleuchtung mit Simulation des Tageslichts gewährt. Zum anderen wird die Perronhalle mit der Architektur und Tragkonstruktion aufgehellt und akzentuiert. Es wäre möglich gewesen, mit steigender Beleuchtungsstärke von Anfang bis Ende des Perrons auf die Personenzahl zu reagieren. Ein anderer Vorteil dieses Szenarios ist, dass sich die Augen des Lokführers beim Einfahren des Zugs an die neue Lichtumgebung gewöhnen können. Die Bedeutung des Lichts wird an einem Konzept wie diesem sichtbar. Es sind weit mehr als nur technische Überlegungen, die das Gute vom Durchschnitt unterscheiden.
Um möglichst grosse Pausenräume zu generieren, erwog die Bauherrschaft der WIR Bank eine komplette Schliessung des bestehenden Lichthofes.
Blick vom 4. Obergeschoss in den Lichthof
Unser Konzept verzichtet auf die maximal mögliche Nutzungsziffer und gewährleistet mit gestaffelt organisierten Galerien einen Dialog auch zwischen den Etagen.
Der sich nach oben öffnende Luftraum lässt natürliches Tageslicht bis tief ins Gebäude eindringen und wertet die neu gewonnenen Begegnungszonen zusätzlich auf.
Lichtstudie zur Ermittlung des Tageslichteintrages auf den Galerien.
Tageslichtsituation im 3.OGTageslichtsituation im 2.OGTageslichtsituation im 1.OG
Wettbewerbsbeitrag gemeinsam mit STUDIOPEZ 4. Rang
Im Ortskern von Wollerau gelegen, ist das Bildungs- und Begegnungszentrum durch seinen hohen Grad an öffentlicher Nutzung ein wichtiger Teil des Ortes. Es ist umgeben von einer heterogenen, dörflich geprägten Bebauungsstruktur.
Die Gestaltung der Gesamtanlage sieht vor, das Potential der Parzelle wie Aussicht, Zugänglichkeit, Aussenräume und Belichtung bestmöglich zu entfalten. Darüber hinaus werden die Gebäudevolumen so angeordnet, dass sie sich zurückhaltend aus der Topografie entwickeln. Der Blick zum See wird erlebbar gemacht und das Schulhaus Dorfmatt wird ins Zentrum der neuen Anlage gerückt. Insgesamt bleibt das Schulhaus Dorfmatt als Bestand exponiert und die Raumhaftigkeit der Hanglage wird unterstrichen.
Die Form der neuen Gebäude ergibt sich aus dem vorgefundenen Kontext – den Fluchten und der Ausrichtung der Gebäude in der unmittelbaren Nachbarschaft. Das Schulhaus Dorfmatt, das Schulhaus Rungelmatt und das Mehrzweckgebäude beim Bächergässli werden in die Gestaltung integriert, so das ein harmonischer Gesamteindruck entsteht.
Die Funktionen werden auf zwei unterschiedliche Volumen verteilt, eines in Form eines klassischen Riegels und ein weiteres in polygonaler Form. Zwischen den beide Volumen befinden sich im Anschluss an den polygonalen Gebäudeteil zwei terrassierte Geschosse. Durch diese Anordnung werden verschiedenartige Aussenräume für unterschiedlichen Nutzungen ermöglicht.
Die zentral angelegte, grosszügige Treppenanlage verbindet die verschiedenen Ebenen der Gesamtanlage und gewährleistet eine einfache Orientierung auf dem Gelände. Ziel des Entwurfs ist es, mit zwei neuen Gebäudeteilen eine Harmonisierung der Gesamtanlage zu erzielen. Darüber hinaus gilt es, die Qualitäten der Topografie mit den Baukörpern zu stärken.
NUTZUNGEN UND ZUGANG
Der Hauptzugang zum Gelände erfolgt von Süden her über die Gleise zu den Schulhäusern Dorfmatt und Runggelmatt. Die Zugänge sind sowohl für Fussgänger als auch für Fahrzeuge nutzbar. Vom Hauptplatz aus gelangt man zur neuen Aula oder am Schulhaus Dorfmatt vorbei zum neuen Schulgebäude. Alle Zugänge zu den Gebäuden auf der Haupt- und Pausenplatzebene sind durch ein gemeinsames, vorgelagertes Dach wettergeschützt miteinander verbunden.
Das westliche Gebäude beinhaltet die Schulräume sowie das Lernschwimmbecken. Das östliche Gebäude bietet Raum für die Aula im Obergeschoss, für Hort und Mediathek ein Geschoss darunter sowie für die Kinderkrippe im Erdgeschoss.
Die neuen Schulräume werden über den Pausenbereich zwischen dem Schulhaus Dorfmatt und dem Schulhaus Rungelmatt erschlossen. Der Zugang zum Lernschwimmbecken ist sowohl über die zentrale Treppenanlage als auch über einen Zugang auf Erdgeschossniveau möglich. Damit sind separate Eingänge für die öffentliche Nutzung sowie für interne Nutzungen gegeben.
Der Eingang der Aula ist vom Hauptplatz aus durch einen gedeckten Bereich vor dem Gebäude markiert. Hort und Mediathek sind entweder über die zentrale Terrasse oder über das Bächergässli zugänglich. Die Kinderkrippe ist über den Aussenbereich auf Erdgeschossniveau am Ende des Bächergässlis kinderwagengerecht erschlossen.
FUNKTION
Über den Hauptplatz ist die Anlieferung für Anlässe in der Aula direkt möglich. Die Aula öffnet sich zum Hauptplatz und so kann diese Fläche bei grösseren Veranstaltungen mit einbezogen werden.
In der darunter liegenden Etage sind Hortbereich und die von Hort und Kinderkrippe gemeinsam genutzten Räume untergebracht. Hier befindet sich auch die Mediathek. Sie ist in der Basisoption weit in den Hang hinein gebaut. Dadurch kann ohne Änderung der äusseren Erscheinung in der reduzierten Variante eine klassische Schulbibliothek ausgeführt werden. Über Oblichter ist die natürliche Belichtung der Mediathek gewährleistet.
Zentral im Gebäude angeordnet ist die Küche, welche somit die Versorgung der Bereiche von Kinderhort und Kinderkrippe als auch der Aula bei Veranstaltungen ermöglicht. Zusätzlich gibt es auf dieser Ebene einen Zugang über die Terrasse im Zentrum der Anlage.
In der unteren Etage befindet sich die Kinderkrippe mit angeschlossenen Nebenräumen. Der eigene Aussenspielbereich erstreckt sich über die gesamte Gebäudelänge und ist Richtung Zürichsee angelegt.
Beim Schulgebäude sind die fünf Klassenräume auf dem Niveau des bestehenden Pausenbereiches untergebracht. Sie sind nach Osten und Westen ausgerichtet und bilden ein zusammenhängendes System aus Klassen- und Gruppenräumen, die flexibel aufteilbar und nutzbar sind. Möglich ist auch eine Clusterbildung mit zwei gegenüber liegenden Klassen, oder Klassen- und Gruppenräumen. Ebenfalls denkbar sind grössere Lernlandschaften über zwei Klassen- und einem Gruppenraum.