Eine Seeszene mit Bäumen im Hintergrund, darin eine Skulptur aus weißen Steinen, die wie Umrisse von Menschen geformt sind.

Mahnmal im Gedenken an Zwangsarbeiter

0903 St. Pölten Mahnmal

Der Wettbewerbsbeitrag orientiert sich an der Geschichte der Zwangsarbeiter und den örtlichen Gegebenheiten. Als Material dienen Findlingen, die im See zu Steinmännchen geschichtet werden. Die Silhouette der Steinskulptur wirkt lebendig und erinnert an die Menschen, die an diesem Ort vor 60 Jahren zur Arbeit gezwungen wurden. Die Gruppe im See wird zur Familie. Sie ist im Bereich des ehemaligen Lagers aufgestellt und lässt so den Ort wieder sichtbar werden.

In der jüdischen Tradition werden Steine statt Blumen auf Grabmäler gelegt, ausserdem sind Steine das Material, welches hier durch die Zwangsarbeiter bewegt wurde. In Österreich gibt es eine lange Tradition der sogenannten „Stoamandl“, sie dienen als Markierungspunkte oder Wegweiser. Im See zeigen die Figuren den in Vergessenheit geratenen Ort, auf dem Friedhof und bei der Glanzfabrik wird jeweils ein einzelner grosser Findling mit eingravierten Gedenkschriften platziert. Diese Fragmente schaffen die Verbindung zum Mahnmal auf dem See.

Modell eines architektonischen Innenraums mit minimalistischem Design und mehreren Ebenen.

Wohncontainer für obdachlose Papeleiros

0501 Porto Alegre Viaduto da Conceição

Das Projekt wurde für obdachlose Papeleiros in Brasilien entwickelt. Es liegt am Viaduto Da Conceição in Porto Alegre unter einer viel befahrenen Schnellstrasse. Der damit verbundenen Lärm ist Hauptursache für die schlechte Akzeptanz des Ortes. Drogenkonsum und Kriminalität tun ihr Übriges.

Geplant wurde ein zwischen das Viadukt gespanntes Netz als Schutz vor herabfallenden Gegenständen. Die Berankung des Gewebes bildet im Laufe der Zeit eine geschlossene, grüne Wand.

30 neue Wohnmodule sorgen für ständige Publikumspräsenz und machen die Gegend sicherer. Ein mobiler Küchencontainer dient als Kantine für die Papiersammler. Ein Mehrzweckraum direkt unter dem Viadukt bildet das Zentrum der Anlage, hier wird unter der Woche gesammeltes Papier recycelt, neues geschöpft und direkt verkauft. Am Wochenende lässt sich der Saal zum Kino, Theater oder Versammlungsraum umnutzen.

Straßenszene mit Tankstelle, Wohngebäuden und einer Fahrschule. Im Vordergrund laufen Menschen über den Zebrastreifen, im Hintergrund sind Reklametafeln.

Umbau Genossenschaft Grenze

2002 Basel Elsässerstr. 248-250

Umbau und Umnutzung eines alten Pförtnerhauses in Wohnateliers mit Dachterrasse.

Zweistöckiges modernes Haus mit weißer und grauer Fassade, umgeben von üppigem Grün und Bäumen, mit einem gepflegten Garten und einem Pfad.

Aufstockung in Allschwil

1604 Allschwil In den Vogelgärten 8

Um- und Anbau eines Einfamilienhauses von 1959

Im Rahmen eines Wettbewerbes wurde die Erweiterung eines bestehenden Einfamilienhauses gewünscht. Unser Beitrag mit einer kompakten Aufstockung aus Holz konnte überzeugen und wurde schliesslich realisiert. Durch die Verlängerung der bestehenden Dachhaut wurde der Anbau optisch mit dem Hauptgebäude zu einer Einheit verbunden.

Architekturmodell eines städtischen Bauprojekts in Weiß, mit Gebäuden und Bäumen.

Quartierplanung

1006 Bern Baufeld 4 und 7

Der Entwurf im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbs ist eine Morphologie zwischen offener Blockstruktur im Osten und geschlossenem Blockrand im Westen. Volumetrisch ist die viergeschossige Anlage eine Fortsetzung der bereits bestehenden Riegel auf Baufeld 10 und ergänzt diese städtebaulich zu einem Hof. Zwei aus dem Raster gedrehte Gebäudewinkel rahmen einen durch grünten Innenhof und orientieren sich dabei am südlich gelegenen Chaponnière-Park. Durch die Drehung öffnen sich die Blockkanten und der Innenraum gewinnt an Dynamik. Die ausgedehnten Baukörper winden sich, der Topografie folgend, hinab bis zum Le-Corbusier-Platz. Lang gezogene Bandfenster prägen die höhenversetzten Ansichten und verleihen den Fassaden ein homogenes Aussehen. Eingeschnittene Dachterrassen, Loggien und Balkonelemente vitalisieren die Hülle und nehmen den Gebäuden ihre Massivität.

Offene Eingänge erlauben den Zugang zum Innenhof und bilden einen gedeckten Vorbereich zur Hauseingangstür. Ein abschliessbarer Raum ist am Ende des Durchgangs angeordnet. Erschlossen werden die Dreispänner durch eine gut belichtete Treppenanlagen mit Lift. Alle Wohnungen haben ein grosszügiges Entrée mit breitem Gang und den daran aufgereihten Räumen. Je zwei Einheiten sind zweiseitig belichtet. Dort bilden Wohnen, Essen und Kochen einen langen durchgesteckten Raum mit stirnseitiger Loggia. Die zentral gelegenen Wohnungen sind einseitig orientiert und haben jeweils einen Balkon. Durch den Wechsel von Balkonen und Loggien werden intime Aussenräume gewährleistet und die modulare Struktur der Wohnungen bietet unzählige Variations- und Kombinationsmöglichkeiten.

Innenansicht eines großen Bahnhofs mit hohen Decken und großen Fenstern, beleuchtet von vielen Deckenlichtern. Menschen bewegen sich durch die Halle, einige tragen Gepäck.

Lichtkonzept für den HB Zürich

1601 Wettbewerb Beleuchtung Zürich HB

Nächtliche Piazza für die Stadt Zürich

1871 wurde die Zürcher Bahnhofshalle erstellt. Damals, vor fast 150 Jahren, fuhren noch Dampfzüge in diesem rund 1800 m2 grossen Teil des Bahnhofs ein. Die bekannten Perrons kamen erst viel später dazu. Am öffentlichen Wettbewerb für ein neues Lichtkonzept haben 14 Büros aus dem In- und Ausland teilgenommen. Es galt, in einem Gesamtkonzept die drei Bereiche Bahnhofshalle sowie die Quer- und Perronhalle mit der Beleuchtung optimal zu interpretieren und zu inszenieren.

TAGESLICHT ALS LEITSCHNUR Die gemeinsam mit HHM Basel Elektro Engineering erarbeitete Lösung fokussierte auf ein integrales Lichtkonzept, das neue Orientierungsebenen für den Besucher, den Passagier aber auch für das SBB-Personal schafft. Ein wichtiges Element des Konzepts bildet der natürliche Lichteinfall. Die Perrons und die Bahnhofhalle profitieren am Tag von viel Tageslicht. Diese Tatsache war für die Entwicklung des Kunstlichtkonzepts wichtig. Das Konzept nimmt den Grundgedanken auf und führt ihn in die Nacht hinein. Bei Dämmerung wird das natürliche Licht verstärkt und die Tageslichtnutzung wird verlängert. Nachts wird die gewohnte Lichtführung des Tages für die Nutzer leicht verständlich weitergeführt. Durch digitale Lichtsteuerungen wird die optimale Nutzung der verfügbaren Tageslichtmenge gewährleistet. Mit einbezogen ins Konzept müssen auch Rahmenbedingungen der Auftraggeber. So bestehen z. B. zwingende Richtlinien und Regelwerke der SBB für die Beleuchtung von Bahnhöfen, Gleisfeldern und Tunnels.

DACH WIRD ZUM HIMMEL Ein zentraler Punkt zur Akzentsetzung stellt die grosse Haupthalle dar. Das Lichtkonzept sieht diese als grosse Piazza vor. Im Bereich der Überdachung wird das Dach nachts mittels künstlich erzeugtem Sternenhimmel optisch geöffnet und so eine Nachthimmelsituation simuliert. Jede Leuchte ist einzeln geschaltet und kann gedimmt werden, um einen möglichst realitätsnahen Nachthimmel zu erzeugen. Interessant sind auch die Überlegungen im Bereich der Perrons. Das Lichtband erfüllt dort zwei Funktionen. Zum einen wird die homogene Beleuchtung mit Simulation des Tageslichts gewährt. Zum anderen wird die Perronhalle mit der Architektur und Tragkonstruktion aufgehellt und akzentuiert. Es wäre möglich gewesen, mit steigender Beleuchtungsstärke von Anfang bis Ende des Perrons auf die Personenzahl zu reagieren. Ein anderer Vorteil dieses Szenarios ist, dass sich die Augen des Lokführers beim Einfahren des Zugs an die neue Lichtumgebung gewöhnen können. Die Bedeutung des Lichts wird an einem Konzept wie diesem sichtbar. Es sind weit mehr als nur technische Überlegungen, die das Gute vom Durchschnitt unterscheiden.

Ein modernisiertes altes Haus mit Schiebetüren zur Terrasse, die mit Fliesen bedeckt ist. Im Vordergrund steht ein Holzbänklein, nebendran ein farbiges Haus.

Stadthaus Baujahr 1686

1514 Sissach Hauptstr. 98

Die Aufgabe bestand im Umbau eines denkmalgeschützten Stadthauses unter Einbindung archäologischer Expertise und Aufrechterhaltung eines bestehenden Velobetriebes. Da die Tragkonstruktion und die bauliche Nutzung des Gebäudes im Laufe der Jahrhunderte mehrfach modifiziert worden war, lag das Hauptaugenmerk zunächst auf der Vereinfachung der Gebäudestruktur.

Mit dem Einsatz von Stahlträgern, welche zwischen den beiden Haustrennwänden gespannt wurden, gelang eine flexible und grosszügige Raumgliederung. Um eine maximale Öffnung und Belichtung des bis dato dunklen ersten Obergeschosses zu erreichen, wurde ein Teil der wohnungsinternen Decke rückgebaut und dadurch eine Galerie geschaffen.

Der vorhandene Niveauversatz zur Dachterrasse wurde mit einer eingepassten Kücheninsel samt Treppenanlage überwunden. Sämtliche Sanitärinstallationen wurden an die östliche Haustrennwand verlegt, wodurch das westliche Pendant heute komplett in Bruchstein sichtbar ist. Die längs tragenden Originalbalkendecken wurden ebenfalls erhalten und treten nun, insbesondere im Wohn- und Esszimmer repräsentativ in Erscheinung.